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- Veröffentlicht: 11. März 2015

Vereinsvorsitzender Günther Weinberger konnte in dieser Monatsversammlung wieder 61 Mitglieder begüßen. Er zeigte sich sehr erfreut über das Interesse an diesem Vortrag mit dem Thema "Vorstellung von Bienenprodukten mit Herstellung einer Honigheilsalbe" von und mit Imker Josef Ruderer aus Regen. Nach ein paar vereinsinternen Themen, die besprochen wurden, übergab Weinberger das Wort an den Referenten.
Dieser legte sofort los.Honig ist das Bienenprodukt, was jedem Kind sofort einfällt wenn man es nach Bienen fragt.
Seit der Vorzeit ist Honig als Nahrungs- und meist eher als Genussmittel begehrt. Es ist eines der wenigen Genussmittel, das gesundheitlich unumstritten ist. Honig ist eine dickflüssige bis feste (teilweise kristallisierte) Substanz, die aufgrund ihres hohen Anteils an Frucht- und Traubenzucker sehr süß schmeckt. Neben diesen und weiteren Zuckerarten (insgesamt 70% Glucose + Fructose und 10% Sucrose + Maltose) enthält Honig 15 bis 21 % Wasser (Heidehonig bis 23 %) sowie Enzyme, Vitamine, Aminosäuren, Pollen, Aromastoffe und Mineralstoffe. Durch diese Zusammensetzung gilt Honig für den menschlichen Gebrauch allgemein als gesünder als Haushaltszucker (Saccharose). Gemäß EU-Verordnung und deutscher Honig-Verordnung darf dem Honig nichts hinzugefügt und nichts entzogen werden. Damit ist der Honig 100 %
natürlich. Die Konsistenz des Honigs reicht von dünnflüssig über cremig bis fest. Sie ist, ebenso wie seine Farbe abhängig von den gesammelten Blüten oder dem gesammelten Honigtau. Häufige Farben sind weiß bis hellgelb, gelb, beigefarben, braun und grünschwarz. Ebenso ist der Geschmack abhängig von den Pflanzen, von denen dieBienen den Nektar oder Honigtau gesammelt haben. Aufgrund seines hohen Zucker- und geringen Wassergehalts ist Honig lange haltbar, wobei er auskristallisieren kann. Für die Neigung zum Kristallisieren ist das Verhältnis von Frucht- zu Traubenzucker verantwortlich. Ist dies etwa 1 : 1, wie z.B. beim Rapshonig, so erfolgt die Kristallisation innerhalb weniger Tage. Der hohe Zucker- und der geringe Wassergehalt verhindern, dass sich Bakterien und andere Mikroorganismen (z. B. Hefen) vermehren können; sie werden osmotisch zersetzt.Entsprechend der Gewinnungsart wird der Honig eingeteilt in:
Schleuderhonig wird gewonnen bei Verwendung von austauschbaren Rähmchen durch Ausschleudern der vorher entdeckelten Bienenwaben in einer Honigschleuder unter Ausnutzung der Zentrifugalkraft. Dies ist seit Beginn des 20. Jahrhunderts die häufigste Art den Honig zu gewinnen.
Scheibenhonig besteht aus unbebrüteten Wabenstücken aus reinem Naturbau (vollständig von den Bienen selbst errichtetes Wabenwerk), vor allem bei Heidehonig.
Wabenhonig ist ähnlich dem Scheibenhonig, aber der Wabenbau darf sogenannte Mittelwände enthalten (vom Imker ins Volk gegebene gepreßte Wachsplatte als "Bauvorlage") Seim-, Tropf-, Press- oder Stampfhonig war bis zum Aufkommen der Honigschleuder weit verbreitet. Dabei wird der Honig aus den Waben durch Auslaufenlassen oder Auspressen gewonnen. Wenn dabei die Waben erwärmt werden, ist dieser Honig geringerwertiger als Schleuder- oder Wabenhonig.
In der Imkerei kann eine spezielle Vorrichtung, eine sogenannte Pollenfalle, am Eingang (Flugloch) eines Bienenstockes angebracht werden.
Dies ist im wesentlichen ein Gitter durch das sich die heimkehrenden Flugbienen zwängen müssen, wobei sie ihre "Pollenhöschen" verlieren. Die Pollenklümpchen fallen dabei in ein Auffanggefäß, das in der Regel zweimal am Tag geleert wird. Danach muss der so gewonnene Pollen sofort gereinigt (Fremdkörper aussortieren) und getrocknet werden. Die Pollenfalle sollte regelmäßig entfernt werden, damit die für die Aufzucht der Bienenbrut notwendige Eiweißversorgung gewährleistet ist.
Bienenwachs ist ein von Bienen abgesondertes Wachs, das von ihnen zum Bau der Bienenwaben genutzt wird. Gereinigt und weiß gebleicht kommt es als Cera alba in den Handel.
Bei 62 °C bis 65 °C wird Bienenwachs flüssig und kann so von den Fasern eines Kerzendochtes aufgenommen werden, wo es durch den Kontakt mit dem Sauerstoff aus der Luft unter Licht- und Wärmeabgabe verbrennt. Als Ausgangsmaterial für die Kerzenherstellung wurde es weitgehend vom preiswerten Stearin und Paraffin verdrängt.
Propolis (wegen des Vorkommens an den Fluglöchern von Bienenstöcken), auch Bienenharz, Bienenleim, Kittharz oder Kittwachs genannt, ist ein starkes natürlich vorkommendes Antibiotikum und auch Antimykotikum, ein Gemisch aus vielen unterschiedlichen Stoffen, deren Zusammensetzung stark variieren kann. Der Grundstoff wird von Honigbienen als harzige Substanz an Knospen und teilweise auch an Wunden verschiedener Bäume (hauptsächlich Birken, Buchen, Erlen, Fichten) gesammelt. Weiterverarbeitet, mit Wachs, Pollen anteilen und Speichelsekret angereichert, handelt es sich um ein bei Stocktemperatur klebriges Baumaterial, das zum Abdichten von kleinen Öffnungen, Spalten und Ritzen verwendet wird. Außerdem dient das Material dazu, Bakterien und Pilze, die in den Stock eingeschlepptwurden in ihrer Entwicklung zu hemmen oder sogar abzutöten. Hierzu werden Oberflächen,beispielsweise auch das Innere der Wabenzellen für die Brut, mit einem hauchdünnen Propolisfilm überzogen.
Der Imker darf Propolis nicht mit Heilversprechung verkaufen. Im Gegensatz dazu unterliegen Honig und Pollen dem Lebensmittelrecht. Zum Schluß zeigte Ruderer noch die Herstellung einer Heilsalbe, die von den Mitlgiedern erworben werden konnte. Auch das Rezept dieser Salbe konnte sich jeder mit nach Hause nehmen.
Weinberger bedankte sich für diesen überaus langen, aber dennoch sehr informativen und lehrreichen Vortrag bei Imker Ruderer.
